Dem mit dem Tuchhandel und der Leineweberei gewonnenen wirtschaftlichen Reichtum verdankte es Zittau, von den anderen Orten des Oberlausitzer Sechsstädtebundes anerkennend und sicher ein wenig neidvoll "die Reiche" genannt zu werden. Die Zeiten, in denen der Städtebund ein Schutzbund gegen Räuberbanden und Wegelagerer war, sind lange vorbei und die ehemals so blühende Textilindustrie ist längst nicht mehr so kraftvoll wie einst. Doch eine reiche Stadt ist Zittau noch heute, wenn auch eher im ideellen Sinne.
Bei all dem kulturellen Reichtum kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. In den vielen Restaurants und Kneipen werden oftmals traditionelle oberlausitzer Gerichte angeboten. Bei Teichelmauke, Stupperle und Kleckskuchen in einer der vielen urigen Gasthäuser in der Stadt und im nahen Zittauer Gebirge wächst die Lust auf körperliche Betätigung. Ob auf einem der vielen Wanderwege durch das Gebirge oder mit dem Fahrrad in die nahen Nachbarländer Polen und Tschechien, der Möglichkeiten sich zu betätigen sind viele.
Foto: Großes Zittauer Fastentuch © Rene Pech
In der heute zum Museum ausgebauten "Kirche zum Heiligen Kreuz" ist einer der beiden wertvollsten Schätze Zittaus zu bewundern, das "Große Zittauer Fastentuch" von 1472. Mit seinen Maßen von 8,20m mal 6,80 m ist das Wort "groß" also durchaus wörtlich zu nehmen.
Das beeindruckende textile Kunstwerk stellt in 90 Motiven die biblische Geschichte des Alten und Neuen Testamentes dar und verhüllte bis zur Reformation in der Fastenzeit den Altar der St.Johannis-Kirche.
Die Ausstellungsvitrine, in welcher das Tuch präsentiert wird, ist so groß, dass sie weltweit als einmalig gilt.
Adresse: Museum Kirche zum Heiligen Kreuz, Frauenstraße 23, 02763 Zittau
Foto: Kleines Zittauer Fastentuch
Das zweite in Zittau zu sehende Fastentuch ist nicht ganz so monumental, jedoch fast noch wertvoller. Das 1573 entstandene "Kleine Zittauer Fastentuch" ist das einzige seiner Art in Deutschland und zeigt eine monumentale Kreuzigungsszene, umrahmt von mehr als 40 Symbolen der Passion.
Diese besondere Kostbarkeit kann im ehemaligen Franziskanerkloster, dem heutigen Stadtmuseum besichtigt werden.
Adresse: Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster, Klosterstraße 3, 02763 ZittauFoto: Zittauer Markt mit Rathaus © Thomas Glaubitz
Mitten auf dem von Häusern aus Barock und Renaissance umrahmten Marktplatz steht das wohl eindrucksvollste und zugleich ungewöhnlichste Bauwerk Zittaus – das Rathaus. Im 7-jährigen-Krieg stark zerstört, entschloss sich der Rat, das Gebäude weitestgehend abzutragen und durch einen großen, modernen Neubau zu ersetzen. 1845 schließlich wurde das im Stil eines italienischen Palazzo Grande errichtete Gebäude eingeweiht.
Adresse: Markt 1, 02763 ZittauFoto: Zittauer Salzhaus
Das Salzhaus in Zittau, ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1389, war einst ein zentrales Element des städtischen Salzhandels. Nach dem Erhalt des Salzstapelrechts errichtete man eine Salzkammer, die den Grundstein für das heutige Gebäude legte. Im 16. und 17. Jahrhundert diente es vielseitig als Rüstkammer, Pferdestall und Lagerhaus. Im 19. Jahrhundert fand es Verwendung für städtische und militärische Zwecke. Heute ist das Salzhaus ein Ort für Bildung, Einkauf und Erlebnis mit Bibliothek, Büros und Geschäften.
Adresse: Neustadt 47, 02763 Zittau
Foto: Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau
Die Stadt blickt auf eine inzwischen über 200-jährige Theatertradition zurück. Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau vereint die traditionsreichen Theaterhäuser von Görlitz und Zittau, die seit 2011 unter einem gemeinsamen Namen agieren. Dadurch bietet es ein breites kulturelles Spektrum in der Region.
Neben dem Haupthaus am Stadtring und dem Klosterhof bespielt das Schaupielensemble des Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau im Sommer auch den Zittauer Klosterhof und die idyllisch gelegene Waldbühne in Jonsdorf.
Adresse: Theaterring 12, 02763 Zittau