Die Via Regia, auch bekannt als "Königsstraße", war eine der bedeutendsten und ältesten Handelsrouten in Europa, die eine essentielle Verbindung zwischen dem Osten und dem Westen des Kontinents darstellte. Sie erstreckte sich über eine beeindruckende Distanz von rund 4.500 Kilometern, beginnend in Kiew, der heutigen Hauptstadt der Ukraine, und führte durch verschiedene Länder bis nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens.
Besonders in der Oberlausitz spielte die Via Regia eine zentrale Rolle für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung. Die Oberlausitz, gelegen an diesem wichtigen Handelsweg, profitierte immens von dem regen Austausch von Waren, Ideen und Wissen. Städte wie Görlitz, Bautzen und Zittau, die an der Via Regia lagen, blühten aufgrund des intensiven Handels auf und wurden zu wichtigen Handelszentren. Diese Städte zeichnen sich heute noch durch ihre reiche Geschichte, ihre gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne und die Vielzahl an historischen Baudenkmälern aus, die Zeugnis von ihrer einstigen Bedeutung ablegen.
Die Via Regia war mehr als nur eine Handelsroute; sie war auch ein kultureller und wissenschaftlicher Austauschweg. Gelehrte, Künstler und Pilger nutzten diese Straße, um Wissen, religiöse Ideen und kulturelle Einflüsse zu verbreiten. Dies trug zu einer kulturellen Vernetzung und einem kulturellen Austausch bei, der die Regionen entlang der Via Regia nachhaltig prägte.
In der heutigen Zeit wird die Bedeutung der Via Regia wiederentdeckt und gewürdigt. Verschiedene Projekte und Initiativen zielen darauf ab, das historische Erbe der Via Regia zu erhalten und sichtbar zu machen. Dazu gehören die Markierung historischer Wegabschnitte, die Einrichtung von Informationszentren und die Organisation kultureller Veranstaltungen, die die Geschichte und Bedeutung dieser alten Handelsstraße ins Bewusstsein rufen.